Wohngesundheit kurz erklärt

Zuhause durchatmen – unbesorgt wohnen und leben

Der moderne Mensch verbringt fast 90 Prozent seiner Zeit in Innenräumen. Hier wird geatmet, geschlafen, einfach gelebt. Eine schadstofffreie, natürliche Umgebung ist daher besonders wichtig. Die Wahl der richtigen Baustoffe für unser Zuhause ist wie die Auswahl von Zutaten für ein gesundes und nahrhaftes Gericht. Denn genauso wie frische und hochwertige Lebensmittel unser Wohlbefinden beeinflussen, haben auch Baustoffe einen großen Einfluss auf unsere Gesundheit. Damit der Körper keine potenziell gefährlichen Stoffe in seinen Kreislauf aufnimmt, sollte man bei der Wahl der Baumaterialien im Gebäudeinneren besonders genau hinschauen. Klimabewusstes Bauen setzt auf natürliche Materialien, die dazu beitragen, das Wohnklima zu verbessern. Es sollten vor allem Naturprodukte zum Einsatz kommen, die aufgrund von wärme- und feuchtespeichernden Eigenschaften stets angemessene Luftfeuchtigkeit sorgen. Damit lässt sich ein wichtiges Kriterium für angenehme wohnklimatische und schadstofffreie Innenraumluftqualität erfüllen.

600 - 800 ppm CO2

frische, natürliche Umgebungsluft

1000 - 1500 ppm CO2

max. Innenraumrichtwert
–> Müdigkeit

2000 - 5000 ppm CO2

Ansteckungsgefahr erhöht,
Konzentrationsfähigkeit

>6000 ppm CO2

gesundheitlich bedenklich

>100000 ppm CO2

Übelkeit, Erbrechen, Bewusstlosigkeit, Tod

Gut zu wissen

Beim Thema Wohngesundheit kommt es nicht so sehr darauf an, einen Baustoff besonders gut zu bewerten, sondern es ist viel wichtiger, dass ein Baustoff keine schlechte Bewertung erhält. Bei Gebäuden, die in Ziegelbauweise errichtet werden, sind die Grundbaustoffe der tragenden Schichten unbedenklich und man muss lediglich darauf achten, dass die gute Grundbewertung nicht durch bestimmte Materialien des Innenausbaus verschlechtert wird. Die natürlichen Inhaltsstoffe des Ziegels sind Garant für eine schadstofffreie Innenraumluft, sofern er mit anderen guten, emissionsarmen Produkten kombiniert wird. Gesundheitlich besonders bedenkliche Stoffe sind z.B. Formaldehyde und flüchtige organische Verbindungen (VOCs). Wie viel sich davon in der Raumluft befindet, hängt von den verwendeten Baustoffen ab. Die Emission derartiger Schadstoffe, die in zu hoher Konzentration giftig sein können, sind laut IBO (Österreichisches Institut für Bauen und Ökologie) bei Ziegelprodukten so gering, dass die Experten den Ziegel als „null bedenklich“ einstufen.

Gut geplant

Egal ob Dach- oder Wand, oder Pflasterziegel: Durch das Brennen der Ziegel bei sehr hohen Temperaturen, sind sie anschließend frei von Schadstoffen und Allergenen. Der Brennprozess „reinigt“, den Ziegel und führt dazu, dass er keine Stoffe mehr enthält, die die Innenraumluft eines Wohnraumes negativ belasten können. Dies kommt vor allem Allergikern und Asthmatikern zugute. Wichtig ist vor allem schon beim Planungsprozess auf das Zusammenspiel der verwendeten Materialien zu achten. Von den Zutaten allein kommen wir nun also zum Gericht. Es gilt die richtige Kombination verschiedener Materialien, z.B. Bodenbeläge, mineralischer Putz, natürlicher und schadstofffreie Farben, Dämmungen, Schäume, Kleber, Beschichtungen, etc. auszuwählen, um die positiven Eigenschaften des Ziegels zu unterstreichen.

Gut gemacht

Eine frühzeitige Auswahl geeigneter Materialien, die nachweislich bestimmte Eigenschaften mit sich bringen ist hier genauso wichtig, wie die gute und offene Kommunikation mit Nachunternehmern und Zulieferern. Es ist wichtig, dass alle Beteiligten über die Qualität einzelner Produkte / Produktgruppen informiert sind, für sinnvolle und emissionsarme Produkte sensibilisiert sind und erforderliche Nachweise erbringen können. Dies ist gerade bei der Neubauförderung nach QNG ein überaus wichtiger Punkt, hier gilt es vorrangig die Einhaltung der Anforderungen der Schadstofftabelle sicherzustellen.

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