Wirtschaftlichkeit kurz erklärt

Money matters

„Money, money, money“ – der schwedische Ohrwurm brennt sich schnell ein. Und diese Zeilen sind durchaus auch auf den Hausbau zu übertragen. Selbiger ist für viele Menschen nicht nur ein lang gehegter Traum, sondern gleichzeitig auch die größte Investition ihres Lebens. Jede Ausgabe will daher gut überlegt sein. Während wir uns in unserer Vorstellung bereits in den eigenen vier Wänden sehen, sollten wir nicht vergessen, dass auch der Geldbeutel ein wichtiger Bauplaner ist. Denn beim Hausbau ist es wie bei einem Puzzle: Jede Entscheidung, jeder Stein, jedes Material muss sorgfältig ausgewählt werden, um am Ende ein stimmiges Gesamtbild zu ergeben. Daher ist es unerlässlich, beim Hausbau das Geld zusammenzuhalten, um nicht nur ein schönes, sondern auch ein finanziell tragbares Zuhause zu schaffen.

Herstellkosten

Instandhaltungskosten

Betriebskosten

Wartungs- & Inspektionskosten

Entsorgungskosten

Gut zu wissen

Die Baukosten eines Gebäudes lassen sich in Gemein-, Produktions-, Transportkosten sowie die Kosten auf der Baustelle unterteilen. Dabei wissen viele nicht, dass Gebäude auch später noch Kosten über den gesamten Lebenszyklus verursachen können. Diese Kosten sind, da sie während eines sehr langen Zeitraums anfallen, sogar noch deutlich höher als die Baukosten. Deshalb gilt es auch die Lebenszykluskosten zu optimieren und entsprechende Rücklagen zu bilden. Zu den Kosten im Gebäudelebenszyklus gehören: Betriebs- und Nutzungskosten sowie Kosten für Wartung, Inspektion und Instandsetzung.

Gut geplant

Ziegelprodukte weisen ein hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis auf, da sie viele verschiedene Funktionen wie Schall-, Brand-, Feuchte- und Wärmeschutz und noch einige mehr in einem Baustoff vereinen. Mit einer sehr langen technischen Lebensdauer von bis zu 150 Jahren erweisen sich Gebäude aus Ziegeln als nahezu wartungs- und instandhaltungsfrei. Die Kombination aus wärmedämmenden und wärmespeichernden Eigenschaften bewirkt in der Nutzungsphase niedrige Energiekosten. All diese Punkte führen dauerhaft zu geringen Kosten im Lebenszyklus und zu einer hohen Wertstabilität. Ein Ziegelgebäude wird nicht selten an mehrere Generationen weitergegeben und erzielt oftmals aufgrund seiner Robustheit, seiner Dauerhaftigkeit und der Sanierungsfähigkeit einen hohen Wiederverkaufswert. Was vielen nicht geläufig ist, dass mineralische Bauweisen – wie die aus Ziegel – von günstigeren Gebäudeversicherungstarifen profitieren, dies zeigt sich gerade im Vergleich zu leichten Gebäuden mit weniger guten brandschutztechnischen Eigenschaften.

Gut gemacht

Die größte soziale Frage unserer Zeit ist wohl die nach bezahlbarem Wohnraum. Wer kann sich ein Haus oder eine Mietwohnung heute überhaupt noch leisten? Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum wird zur politischen Zerreißprobe. Der Bedarf kann nur mit einer hohen Neubauquote gedeckt werden. Ziegelbauweise liefert dafür gute Lösungen, denn sie ist aufgrund der hohen Traglast auch für Mehrfamilienhäuser geeignet. Ein Game-Changer ist hier das modulare Bauen. Doch geht das auch mit Ziegeln? Ja sicher, im Werk können ganze Modulwände, egal ob tragend oder nicht-tragend, vorgefertigt werden. Auf der Baustelle müssen sie dann nur noch zu einem Gebäude verbunden werden. Dies verkürzt nicht nur die Bauzeit in der Errichtungsphase, sondern wirkt sich auch positiv auf etwaige Folgekosten, z.B. für Baugerüste etc., aus. Dies funktioniert besonders gut, wenn bestimmte Gebäudetypen und -modelle als sog. Baureihe immer wieder gebaut werden (können). Auch wenn eine Individuallösung für die Verwirklichung des eigenen Traums vom Haus häufig die Wunschvorstellung ist, lässt sich durch baugleiche Projekte als eine mögliche Lösung das Konzept des klimabewussten Bauens umsetzen. Serielles Bauen reduziert stark den Planungsaufwand, weil auf bereits etablierte Abläufe und Prozesse, aber auch auf bewährte Baustoffe zurückgegriffen werden kann.

Titelfoto: iStock, simpson33