Schall ist omnipräsent. Und leider nicht nur in der Oper, wenn wir gespannt der Arie lauschen, sondern immer und ständig. Auch wenn wir es nicht wollen oder schätzen. Lärm ist unangenehm. Ganz deutlich wird dieses, wenn Krach sprichwörtlich in den Ohren schmerzt. Vor solch einer akuten Lärmbelastung kann man sich vielleicht wenigstens kurzzeitig schützen. Viel schlimmer ist aber, dass Lärm auch krank macht, wenn dieser eher unterschwellig auf den Menschen einwirkt. Insbesondere wenn Menschen im Schlaf dauernden oder wiederkehrenden Geräuschen ausgesetzt sind, steigt das Risiko, beispielsweise Erkrankungen des Herzkreislaufsystems oder des vegetativen Nervensystems zu bekommen.

Auch bewusst wahrnehmbare Geräusche beispielsweise aus benachbarten Wohnungen in Mehrfamilienhäusern schmälern das Wohlbefinden, auch wenn diese nicht gleich das Trommelfell zerstören. Auch hier bedeutet es für den menschlichen Körper Stress, wenn man nicht einmal in der eigenen Wohnung Ruhe findet und entspannen kann. Des Weiteren ist es zumindest unangenehm, wenn die Privatsphäre nicht gewahrt ist. Denn, wenn man selbst Gespräche des Nachbarn versteht, dann werden im Umkehrschluss möglicherweise auch die eigenen Unterhaltungen in der Nachbarwohnung hörbar sein.

Um auf diesen Umstand aufmerksam zu machen, veranstaltet die Deutsche Gesellschaft für Akustik in Deutschland jährlich am letzten Mittwoch im April den „Tag gegen Lärm“ oder auch den „International Noise Awareness Day“. Seit 1998 findet er in Deutschland statt.

Baulicher Schallschutz – nicht nur nice to have

Der bauliche Schallschutz gehört daher mit zu den wichtigsten Schutzzielen im Hochbau.

Durch die Einführung der sogenannten Mindestanforderungen nach DIN 4109-1 „Schallschutz im Hochbau“ wird bauordnungsrechtlich verpflichtend für Neubauten ein Basisschallschutz sichergestellt.

Für die Festlegung von Zielwerten für einen erhöhten Schallschutz steht mit DIN 4109-5 ein weiteres Regelwerk zur Verfügung, in dem Anforderungen angegeben sind, die merklich über dem Schallschutzniveau des Mindestschallschutzes liegen.

Klimabewusst bauen heißt beim Schallschutz nicht zu knausern. Die Ziegelindustrie hat sehr viel in die Forschung und Entwicklung ihrer Produkte investiert. Nachweislich erfüllen mit Dämmstoff verfüllte monolithische Ziegelaußenwände den erhöhten Schallschutz mit nachweislich hoher Planungssicherheit im mehrgeschossigen Wohnungsbau

In den Bestrebungen, einen guten oder sogar erhöhten Schallschutzkomfort umzusetzen, dürfen andere anwendungstechnische und bauphysikalische Anforderungen nicht aus dem Fokus geraten. Nicht zu vergessen sind in dieser Aufzählung u. a. die Themen Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und Klimabewusstsein zu nennen. Bereits in der Entwurfsphase müssen Architektinnen und Architekten, Tragwerksplanende sowie die anderen Fachplaner alle Aspekte ganzheitlich berücksichtigen. Beim Thema Schallschutz empfiehlt es sich gegebenenfalls frühzeitig die Expertise eines Akustikbüros einzuholen, denn: Schallschutz nachrüsten ist zeit- und kostenintensiv!

Der Ziegel kann‘s
Die im Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie e. V. organisierten Ziegelhersteller bieten jeweils mit ihrem breitgefächerten Sortiment Produkte für die Innen- und Außenwand. Sowohl für den Schallschutz innerhalb von Gebäuden, als auch für den Schutz gegen Außenlärm können anspruchsvolle Anforderungen eingehalten werden. Dabei haben sich für die Außenwand insbesondere die mit Dämmstoff gefüllten Hochlochziegel bewährt. Neben ihren hochwärmedämmenden Eigenschaften mit Wärmeleitfähigkeiten deutlich unter Lambda = 0,09 W/(m·K) werden Schalldämm-Maße über Rw = 50 dB erreicht. In Kombination mit Wohnungstrennwänden aus mit Beton gefüllten Füll- oder Schalungsziegeln wird bei sachgerechter Ausführung der geplante Schallschutz – sei es der Mindest- oder der erhöhte Schallschutz – erfüllt.

Ergänzend bieten alle Herstellerfirmen der Ziegelindustrie in Deutschland über ihre jeweiligen Bauberatenden einen kompetenten Beratungsservice an. Hier können allgemeine Auskünfte sowie vertiefte Informationen zu den Produkten abgerufen werden. Mit der kostenlos angebotenen Bauakustiksoftware Modul Schall 4.0 steht ein umfangreiches, anwendungsfreundliches Planungswerkzeug zur Verfügung (www.ziegelrechner.de).