Ein Stoff, viele Facetten
Lehm ist ein Sedimentgemisch aus Ton, Schluff und Sand. Im Putz wird er in unterschiedlichen Körnungen eingesetzt: vom groben Unterputz, der Unebenheiten ausgleicht und Masse einbringt, bis zum feinen Oberputz, der mit mineralischen Pigmenten oder Strohfasern eine individuelle Oberfläche erhält.
Das Material zeichnet sich durch sorptive Eigenschaften aus – es kann Wasserdampf aufnehmen und wieder abgeben. Damit wirkt es wie ein natürlicher Feuchtigkeitsregler, der Schimmel vorbeugt und die Raumluft stabilisiert. Seine Wärmespeicherfähigkeit sorgt dafür, dass Räume ausgeglichener reagieren: Im Winter bleibt es länger warm, im Sommer länger kühl.
Auch ästhetisch ist Lehmputz eigenständig. Er wirkt matt, warm, weich im Licht. Farbnuancen entstehen allein aus dem Rohstoff, nicht durch synthetische Zuschläge. Jede Wand trägt so die Geschichte ihres Materials in sich – unverwechselbar, erdverbunden, authentisch